Pixie - mit ihr ist nicht zu spaßen

Pixie – mit ihr ist nicht zu spaßen

Von Oliver Schäfer

Pixie, eine junge Frau den Zwanzigern, ist die Stieftochter des örtlichen Drogenhändlers Dermot O`Brien (Colm Meaney – GANGS OF LONDON). Pixie hat im Ort einen gewissen Ruf als Herzensbrecherin, die bei den Jungs für ihre Schönheit berühmt ist und Gerüchten zufolge gern erotische Fotos macht. Um in San Francisco Kunst studieren zu können, plant sie mit ihrem aktuellen Freund einen Raubüberfall auf ihren Exliebhaber, die zusammen gerade gemeinsam ein paar kriminelle Priester um eine Tasche voller Drogen erleichtert haben. Das geht natürlich schief und so befinden sich die Freunde Frank (Ben Hardy – BOHEMIAN RHAPSODY) und Harland (Daryl McCormack – BAD SISTERS), die sich eigentlich nur eine erotische Nacht mit Pixie erhofft hatten, plötzlich auf der Flucht vor allerhand halbseidenen Gestalten, darunter der Auftragskiller Seamus (Ned Dennehy – PEAKY BLINDERS) und der recht unchristliche Priester Hector McGrath (Alec Baldwin – THE DEPARTED).

Regisseur Barnaby Thompson (ST. TRINIANS) liefert mit seiner ersten Solo-Regie eine amüsant-bissige Gangsterkomödie ab, die gelegentlich an die Arbeiten der McDonough-Brüder (THE GUARD, IN BRUGES) erinnert, jedoch in keinem Moment an deren Qualität, Tiefe und Wortwitz heranreicht. Trotzdem ist der Film sehr unterhaltsam, was besonders an der vor Energie sprühenden Leistung von Hauptdarstellerin Olivia Cooke (HOUSE OF THE DRAGON) liegt, die hier jeden Mann um den Finger wickelt und sich aus jeder brenzligen Situation herauszureden versteht. Unterstützt wird sie von einer überraschend prominenten und weit überqualifizierten Darstellerriege, sowie dem rasanten Tempo der nicht immer logischen Story.

Angelehnt an Tarantino und Guy Ritchie, ist der Film unterlegt mit allerhand ironisch platzierten Songs, während das bleihaltige, blutige und mit viel Zeitlupe inszenierte Finale von Richard Wagners „Ritt der Walküren“ untermalt wird. Nichts davon ist neu oder subtil, aber was solls – im Kontext des Films funktioniert es und allzu viele Gedanken über Sinn und Unsinn sollte man sich hier eh nicht machen. Hervorzuheben ist noch die schöne Breitwand-Photographie des Franzosen John de Borman (AN EDUCATION), sowie der präzise Schnitt durch Robbie Morrison (WE ARE LADY PARTS). Insgesamt also 93 schwarzhumorige und actionreiche Minuten, die nicht in die Filmgeschichte eingehen werden, aber kurzweilige Unterhaltung mit einem sehr sympathischen Ensemble garantieren.

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Pixie | GB/Irland 2020 | Regie: Barnaby Thompson | Darsteller: Olivia Cooke, Ben Hardy, Daryl McCormack, Colm Meaney, Rory Fleck Byrne, Fra Fee, Ned Dennehy, Alec Baldwin u.a.

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