Leprechaun: Origins

Leprechaun: Origins

Von Gnaghi

Wenn das Reboot eher fantasielosem Recycling gleicht, wird es schwer mit einer angemessenen Würdigung einer langlebigen Low-Budget-Horror-Reihe (einer mit dem vermutlich schlechtesten imdb-Ranking) auf ihrem Weg vom B-Movie zum Direct-to-Video-Abstellregal bräsiger Schuppen. Warwick Davis, bislang unerschütterliche sechs Mal als übellauniger Naturgeist der irischen Mythologie selbst beim Wechsel in den Orbit und die Homeboy-Hood dabei, entsagte einer Teilnahme im nach zehn Jahren Pause siebten Teil der losen Serie um den „Killerkobold“ (deutscher Beititel des Erstlings von 1993 – mit Jennifer Aniston in ihrer ersten Kinohauptrolle!).

leprechaun.origins.2014.coverEine gewisse Solidität kann man der dünnen Mär um zwei ahnungslose Backpacker-Pärchen, die von irischen Einheimischen an den Troll – kein Forenbewohner, sondern gefräßiger Waldschrat – verfüttert werden sollen, gar nicht absprechen: Vergleichsweise vernünftig und vorsichtig agierende Twens, differenzierter als sonst gezeichnet, finden sich in der Falle wieder und kurz darauf im Survival-Thriller gegen ein hungriges Biest. Weder die von „Predator“ inspirierte Infrarotoptik des Raubtiers, noch die von Gewissensbissen geplagte Gemeinde auf dem „Wicker Man“-Opferungspfad, oder der Versuch, sich als trashferner No-Nonsense-Schocker zu gerieren, spricht gegen TV-Filmer Zach Lipovsky („Tasmanian Devils“) und Produktionsfirma Lionsgate.

Natürlich ist dies ein vollkommen bedeutungsloses Monster-Movie. Nur weist die preisgünstig in Nacht, Natur und Holzhütten spielende Hatz weder Script noch Charme auf. Wenigstens sieht man was im milchig-aufgehellten Bild: nämlich kreischendes, rennendes Horrorfutter, schlechte Effekte, eine schimmelig-schleimige Kreatur und einen absurden Axtunfall. Anfängliche Anklänge – Opfergaben für einen keltischen Rübezahl-Gott, der sich ganz kapitalistisch von Rolex-Uhren anlocken lässt und auf Rückzahlung aller Schulden besteht – verschwinden spurlos in der gehetzten Flucht, die so inhalts- und logikleer gerät, dass sie tatsächlich mit einem 12-minütigen (!) Abspann auf die 90 Standard-Minuten gestreckt werden muss.

Da haben vergleichbare B/C-Franchises wie „Child’s Play“ (6 Teile) oder gar „Puppetmaster“ (10 Teile) die Nase vorn.

Erschienen auf Komm & Sieh

___________________________________________________________

Leprechaun: Origins, USA 2014 | Regie: Zach Lipovsky, Buch: Harris Wilkinson | Mit: Stephanie Bennett, Andrew Dunbar, Melissa Roxburgh, u.a. | Laufzeit: 90 Minuten, noch kein deutscher Verleih.